Retail & PPA (Power Purchase Agreement)

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Retail & PPA (Power Purchase Agreement)

Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über Power Purchase Agreements (PPAs) im Einzelhandel. Er erläutert deren Definition, verschiedene Arten und die Rolle bei der Finanzierung erneuerbarer Energien. Unterschiede zwischen Corporate und Merchant PPAs sowie zwischen physischen und synthetischen PPAs werden beschrieben. Abschließend werden Beispiele von Einzelhandelsunternehmen dargestellt, die PPAs zur Sicherung ihrer Energieversorgung und zur Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele nutzen.
DefinitionArtenFörderzeiträumePhysische PPASynthetische PPA

Was ist ein Power Purchase Agreement?

Grundlegende Definition eines PPA

Ein Power Purchase Agreement (PPA) ist ein langfristiger Vertrag zwischen einem Stromproduzenten und einem Abnehmer, der in der Regel den Bezug von Strom aus erneuerbaren Energien regelt. Im Einzelhandel können PPAs dazu beitragen, Energiekosten zu stabilisieren und nachhaltige Geschäftspraktiken zu fördern. Ein PPA legt die Menge des zu liefernden Stroms, den Preis, die Abrechnungsmodalitäten und Sanktionen bei Vertragsverletzungen fest. Solche Verträge sind besonders relevant für den Einzelhandel, da sie nicht nur die Betriebskosten senken, sondern auch das ökologische Image der Unternehmen stärken.

Retail & PPA (Power Purchase Agreement) (Foto: AdobeStock - momius 180420863)

Retail & PPA (Power Purchase Agreement) (Foto: AdobeStock – momius 180420863)

Unterschiede zwischen Corporate PPA und Merchant PPA

Corporate PPAs sind Verträge, bei denen Einzelhandelsunternehmen direkt mit Stromproduzenten Verträge abschließen, um ihren eigenen Energiebedarf zu decken. Diese Art von PPA bietet Einzelhandelsunternehmen eine langfristige Preissicherheit und unterstützt deren Nachhaltigkeitsziele. Merchant PPAs hingegen werden zwischen Stromproduzenten und Händlern abgeschlossen, die den Strom weiterverkaufen oder an der Börse handeln. Während Corporate PPAs speziell auf die Bedürfnisse des Einzelhandels zugeschnitten sind, bieten Merchant PPAs mehr Flexibilität bei der Stromvermarktung.


Förderzeiträume und deren Bedeutung für PPAs im Einzelhandel

Förderzeiträume und Anschlussfinanzierung

Im Einzelhandel spielen Power Purchase Agreements eine wichtige Rolle, insbesondere nach dem Auslaufen gesetzlicher Förderungen für erneuerbare Energien. Diese Verträge bieten Einzelhändlern die Möglichkeit, ihre Betriebskosten zu decken und gleichzeitig langfristig stabile Einnahmen zu sichern. In Deutschland und anderen Ländern laufen staatliche Subventionen für erneuerbare Energien nach einer bestimmten Zeit aus. PPAs bieten hier eine Lösung, indem sie eine stabile Einkommensquelle schaffen und so den weiteren Betrieb von Anlagen ermöglichen.

Finanzierungsmodelle und Investitionssicherheit

Einzelhandelsunternehmen profitieren von PPAs, indem sie Investitionen in erneuerbare Energien absichern. In Ländern wie den USA werden PPAs genutzt, um Steuererleichterungen zu erhalten und den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern. Diese Verträge bieten Einzelhandelsunternehmen Sicherheit und Planbarkeit bei ihren Energiekosten, was besonders wichtig für langfristige Geschäftsstrategien ist. Die Banken gewinnen durch PPAs ebenfalls mehr Vertrauen in die Finanzierung solcher Projekte, was den Ausbau erneuerbarer Energien weiter vorantreibt.


Physische und Synthetische PPAs im Einzelhandel

Physische PPAs und ihre Typen

Physische PPAs beinhalten die direkte Lieferung von Strom von der Erzeugungsanlage zum Abnehmer. Für den Einzelhandel gibt es drei Haupttypen:

  • On-site PPA: Bei einem On-site PPA erfolgt die Stromlieferung direkt vom Erzeuger zum Verbraucher, ohne Umweg über das öffentliche Netz. Diese Form wird häufig genutzt, wenn die Erzeugungsanlage, wie z.B. eine Photovoltaikanlage, direkt auf dem Betriebsgelände des Einzelhandelsunternehmens installiert ist.
  • Off-site PPA: Im Gegensatz dazu wird bei einem Off-site PPA der Strom über das öffentliche Netz geliefert. Der Stromerzeuger kann seine Anlage an einem optimalen Standort betreiben und den Strom bilanziell an verschiedene Abnehmer im Einzelhandel liefern.
  • Sleeved PPA: Diese Variante beinhaltet einen Dienstleister, der als Vermittler fungiert und verschiedene Aufgaben wie Bilanzkreisführung und Reststromlieferung übernimmt. Der Dienstleister sorgt für die reibungslose Abwicklung zwischen Erzeuger und Verbraucher im Einzelhandel.

Synthetische PPAs und deren Mechanismen

Synthetische PPAs, auch als Virtual PPAs bekannt, trennen die physischen Stromflüsse von den finanziellen Strömen. In einem solchen Vertrag einigen sich die Parteien auf einen festen Strompreis, wobei der tatsächliche Strom über den Markt gehandelt wird. Ergänzend dazu gibt es einen Contract for Difference, der finanzielle Ausgleichszahlungen vorsieht, wenn der Marktpreis vom vereinbarten Preis abweicht. Diese Struktur bietet maximale Flexibilität und administrative Einfachheit, da keine direkte physische oder bilanzielle Verbindung zwischen den Vertragspartnern im Einzelhandel erforderlich ist.


Einzelhandelsunternehmen und ihre Nutzung von PPAs

Beispiele für PPAs im Einzelhandel

Einzelhandelsunternehmen nutzen zunehmend PPAs, um ihre Energieversorgung zu sichern und nachhaltige Geschäftspraktiken zu fördern. Hier sind einige prominente Beispiele:

Unternehmen in Einzelhandel, die auf PPA setzen
Unternehmen Jahr des PPA Art und Umfang des PPA Bemerkung
Walmart 2020 350 MW Windenergie Unterstützt Ziel der 100 % erneuerbaren Energieversorgung
Target 2019 160 MW Solarenergie Erreicht Ziel der Nachhaltigkeit und Kostenreduktion
IKEA 2018 200 MW Windenergie Fördert globale Nachhaltigkeitsziele
Aldi 2021 80 MW Solarenergie Reduziert CO2-Fußabdruck
REWE 2022 50 MW Windenergie Verstärkt Engagement für erneuerbare Energien
Quelle: Eigene Recherchen, eine Auswahl

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