5G-Mobilfunknetz ermöglicht neue Forschungsmöglichkeiten an der TU Ilmenau

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Die Technische Universität Ilmenau setzt auf ihrem Campus ein innovatives 5G-Funknetz um, um Forschung und Lehre auf höchstem internationalen Niveau zu ermöglichen. Das umfangreiche Forschungsprojekt, das am 1. Januar 2024 beginnt, wird der Universität Möglichkeiten zur Erforschung autonomer Fahrzeuge, medizinischer Technologien und automatisierter Produktionsprozesse eröffnen. Die Finanzierung des Projekts in Höhe von 860.000 Euro erfolgt zu 90 Prozent durch das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).

5G-Mobilfunknetz ermöglicht flächendeckende Signalübertragung auf Universitätscampus

Die Technische Universität Ilmenau setzt auf die Errichtung eines zukunftsweisenden 5G-Mobilfunknetzes auf ihrem Campus, das allen Wissenschaftlern und Forschern für ihre Projekte zur Verfügung steht. Hierfür wird in den kommenden drei Jahren ein leistungsstarkes Outdoor- und Indoor-Netz aufgebaut, das große Teile des Universitätscampus abdeckt. Diese Infrastruktur eröffnet neue Möglichkeiten in den Bereichen autonomes Fahren, Medizintechnik und automatisierte Produktion.

Die Technische Universität Ilmenau startet ein großangelegtes Forschungsprojekt, bei dem ein Funknetz nach dem Mobilfunkstandard 5G auf dem Campus errichtet wird. Durch die neue technische Infrastruktur sind Funkübertragungen mit superschnellen Datenraten von mehreren Gigabit pro Sekunde und einer geringen Latenz von nur einer bis fünf Millisekunden möglich. Dadurch eröffnen sich zahlreiche Forschungs- und Anwendungsmöglichkeiten, wie beispielsweise autonomes Fahren, Medizintechnik und automatisierte Produktion. Das Projekt wird für drei Jahre durch das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft finanziert.

Im Vergleich zum Vorgängerstandard 4G ermöglicht der neue 5G-Standard eine zuverlässige Datenübertragung in Echtzeit. Dies eröffnet Forschungsprojekten in verschiedenen Bereichen vollkommen neue Möglichkeiten. Insbesondere im Bereich des autonomen Fahrens können Sicherheitsvorkehrungen im Straßenverkehr deutlich verbessert werden. Kollisionen zwischen Fahrzeugen sowie Unfälle mit Radfahrern oder Fußgängern können dank der zuverlässigen Echtzeitkommunikation mit höchster Genauigkeit vermieden werden.

Der 5G-Standard revolutioniert auch die medizinische Praxis, insbesondere bei kollaborativen Trainingsoperationen. Durch die niedrige Latenzzeit können Ärzte an verschiedenen Standorten in Echtzeit zusammenarbeiten und komplexe Operationen virtuell durchführen. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit, das Training und die Ausbildung im medizinischen Bereich.

In der automatisierten Produktion eröffnet der Einsatz von 5G-Technologie völlig neue Möglichkeiten für das Konzept des „Productive Teaming“. Dieses Konzept ermöglicht es Menschen und intelligenten Maschinen, ihre Handlungen empathisch aufeinander abzustimmen und somit den gesamten Produktionsprozess als effektives Team zu organisieren. Eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine erfordert eine verzögerungsfreie Reaktion der Maschine auf die Handlungen des Menschen. Durch den Einsatz eines 5G-Netzwerks können die benötigten Daten, die von den Sensoren im Teaming-Bereich erfasst werden, in Echtzeit übertragen werden. An der TU Ilmenau werden solche Sensoren und Sensornetzwerke entwickelt, um diese Vision zu realisieren.

Das 5G-Campusnetz an der TU Ilmenau eröffnet nicht nur der Forschung, sondern auch der Lehre neue Perspektiven. Studenten haben zukünftig die Möglichkeit, nicht nur theoretisches Wissen über moderne Mobilfunksysteme im Hörsaal zu erlernen, sondern auch praktische Experimente in einem hochmodernen 5G-Mobilfunknetz durchzuführen. Dabei können sie beispielsweise die Auswirkungen von Änderungen in der Netzkonfiguration auf die Leistungsparameter des Netzes anschaulich untersuchen und dadurch ein tieferes Verständnis für die Technologie entwickeln.

Das geplante 5G-Netz an der Technischen Universität Ilmenau wird in Zukunft nicht nur den Mitarbeitern und Studenten als Ergänzung zum WLAN-Netz dienen, sondern auch hochzuverlässige Echtzeitkommunikation ermöglichen. Dadurch können sie beispielsweise Augmented-Reality-Anwendungen nutzen oder an unterschiedlichen Standorten gemeinsam musizieren.

Die Technische Universität Ilmenau ist Vorreiter bei der Implementierung des 5G-Mobilfunkstandards in Thüringen und treibt damit nicht nur die Entwicklung des Mobilfunknetzes voran, sondern stärkt auch die Hightech-Industrie des Freistaats. Das 5G-Projekt der TU Ilmenau, unter der Leitung von Prof. Andreas Mitschele-Thiel, ist so gestaltet, dass es in Zukunft auf den noch leistungsfähigeren Standard 6G erweitert werden kann. Dadurch werden die Latenzzeiten drastisch reduziert und die Übertragungsraten um ein Vielfaches gesteigert.

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